>>Betrachtet man derzeit sehr erfolgreiche Unternehmen wie Nike oder auch IKEA, Amazon und Apple, so lässt sich leicht eine Gemeinsamkeit feststellen: ihre starke Kundenorientierung sowie die konsequente Anwendung moderner Marketingmethoden. Diese Unternehmen richten ihren Fokus auf die Bedürfnisse der Kunden in definierten Zielmärkten und bemühen sich, diese aufzunehmen und zu befriedigen. Sie motivieren jeden Mitarbeiter im Unternehmen, auf hoher Kundenzufriedenheit beruhende dauerhafte Beziehungen zu den Kunden aufzubauen, denn diese Organisationen wissen, dass sich Erfolg in Form von Marktanteilen und Gewinn automatisch einstellen wird, wenn sie sich um ihre Kunden kümmern. Kundenbeziehungen sind heutzutage besonders wichtig. Demnach ist es wichtig, starke Kundenbeziehungen auf der Basis von echtem, andauerndem Nutzen aufzubauen.
Dafür ist es unerlässlich, die Zielsegmente und -märkte und deren Zusammenspiel zu verstehen. Jeder Mitarbeiter im Unternehmen sollte dazu beitragen, gute Qualität und einen fairen Gegenwert für den Kunden zu liefern. Im Zentrum aller Marketingaktivitäten stehen die Schaffung von Kundennutzen und Kundenzufriedenheit.
Mehr als jeder andere Bereich in einem Unternehmen beschäftigt sich Marketing mit Kunden, sie sind die zentrale Komponente im Marketingsystem. Jeder von uns ist tagtäglich ein Kunde, als Studierender an einer Hochschule, in einer Postfiliale, bei der Fahrt im Zug, beim Kauf eines Kaffees oder beim Download eines Musikstücks. Wir alle wissen deshalb schon einiges über Marketing – denn es umgibt uns fast überall. Oftmals wird angenommen, dass nur Großunternehmen in hoch entwickelten Volkswirtschaften Marketingmethoden einsetzen. Aber Marketing gibt es in vielen Bereichen, auch außerhalb der Wirtschaft im engeren Sinne, in kleinen und großen Organisationen – weltweit.
Marketing wurde zuerst im Bereich der Konsumgüter des täglichen Bedarfs eingesetzt, dann bei langlebigen Konsumgütern (private Pkw, Waschmaschinen, Unterhaltungselektronik, Hausbau) und schließlich im Bereich der industriellen Ausrüstung und der Industriegüter, die in andere Produkte eingehen oder zu deren Herstellung benötigt werden.
Seit vielen Jahren setzen auch Dienstleistungsunternehmen, insbesondere Fluggesellschaften, Versicherungen und Finanzdienstleister, moderne Marketingmethoden ein. Inzwischen beschäftigen sich auch Berufsgruppen, für die Marketing lange Zeit ein Tabu war, ernsthaft mit diesem Thema. Freiberufler wie Rechtsanwälte, Steuerberater, Ärzte und Architekten haben angefangen, Marketing zu betreiben und ihre Dienstleistungen systematisch zu gestalten und zu bewerben. Im europäischen Ausland, aber inzwischen auch bei uns, treten Hochschulen mit gezielten Marketingmaßnahmen an die Interessenten für einen Studienplatz heran. Grund dafür sind steigende Kosten bei sinkenden staatlichen Budgets und die Ungewissheit über künftige Studierendenzahlen. Es ist erkennbar, dass Zielmärkte definiert und die interne und externe Kommunikation verbessert wurden. Auch die großen Kirchen und der Vatikan betreiben gezielte Marketingstrategien. Theater oder Fußballclubs versuchen, über Broschüren oder Fanartikel ihren Bekanntheitsgrad zu erhöhen und auch Wohltätigkeitsorganisationen wie das Rote Kreuz oder das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF, haben umfangreiche Marketingprogramme, um sich bekannter zu machen. Auch Regierungen und staatliche Institutionen betreiben aktives Marketing, man denke dabei nur an Kampagnen gegen das Rauchen, gegen die Schwarzarbeit oder für die AIDS-Vorbeugung.
Gutes Marketing ist entscheidend für den Erfolg jeder Organisation, egal ob groß oder klein, ein Unternehmen oder eine Non-Profit-Organisation, auf einen lokalen Markt beschränkt oder weltweit tätig.<< [Kotler, Armstrong, Harris, He; Grundlagen des Marketing; 8. Auflage 2022]